Die Gemeinde Langwedel berät ab dem 11. April über einen Antrag, den Flecken Langwedel zur „frackingfreien Gemeinde“ zu erklären. Am 11. April wird darüber zunächst in öffentlicher Sitzung im Umwelt-, Kultur- und Friedhofsausschuss vorberaten, am 21. April in nicht-öffentlicher Sitzung im Verwaltungsausschuss. Am 27. April entscheidet der Rat dann in öffentlicher Sitzung über den Antrag.

Wer dem Antrag zu mehr Nachdruck verhelfen möchte, kann dies durch Präsenz in den öffentlichen Sitzungen tun.

In der Begründung des Beschlussvorschlags heißt es:

„Mehr als 2.000 Gebietskörperschaften haben sich bisher gegen Fracking ausgesprochen und Resolutionen gegen diese Fördermethode verabschiedet. Um gemeinsam ein Zeichen gegen Fracking zu setzen, haben der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), der Deutsche Naturschutzring (DNR), der Deutsche Naturschutzbund (NABU), das Umweltinstitut München und die Umweltorganisation PowerShift die Gemeinschaftsaktion „Frackingfreie Gemeinde“ ins Leben gerufen.

Zur „Frackingfreien Gemeinde“ haben sich zwischenzeitlich mehrere hundert Kommunen erklärt. Die

Unterstützer der Kampagne werden in einem Zentralregister des BUND zusammengefasst und veröffentlicht. (…) Aufgrund der nicht absehbaren Folgen der Frackingtechnologie in den verschiedenen Anwendungsbereichen sollte aus Sicht der Verwaltung dem Antrag gefolgt werden.“

Infos der Gemeinde dazu gibt es hier.

Die Familie Rockefeller, unsagbar Reich geworden durch den Ölboom des 20. Jahrhunderts, sieht die Praktiken der Ölkonzerne und hier im besonderen die des Exxon-Konzerns als "unethisch" an und wird für eine nachhaltigere Zukunft  seine Anteile an dem Ölkonzern Exxon verkaufen. Folgen sollen auch Ausstiege an weitern Beteiligungen, die der Rockefeller-Fonds in Kohle- und Ölsand-Unternehmen bisher hatte.

Ein Zeichen das Schule machen und Konzernen deren von Profitgier verklärte Augen öffnen sollte. Evtl. könnte natürlich auch die/der ein oder andere verantwortliche PolitikerIn hierzulande Rückrad zeigen und sich gegen die ewig gleichen (und gestrigen) Argumente der Energiekonzerne durchsetzen und klare Kante zeigen. Aber weiterhin wird nur "rumgeeiert". Die angeschlagenen Energieriesen wie z.b. Eon oder Rwe sollten diesen Zeichen der Zeit endlich Rechnung tragen und damit aufhören das natürliche Ökosystem und damit unsere Existenzgrundlage weiterhin nachhaltig zu gefährden und zu zerstören.

Nur einige Stichworte die uns hier in unserer Heimat, vor unserer Haustür stetig in Alarmbereitschaft setzen:

  "Fracking" , "Lagerstädtenwasser-Verpressung" , "Ölschlammgruben" und nicht zu letzt auch noch "Krebsfälle"

Hier Beiträge aus der Kreiszeitung und ecomento-tv zum Thema.

Innerhalb von noch nicht einmal 2 Monaten wurde bereits das 3. Beben in unserer Region registriert. Am Freitagabend, dem 22.01.2016, bebte die Erde in Langwedel mit einer Magnitude von 1,3. Informationen über "seismische Ereignisse" in unserem Gebiet können auf der Internetseite weg.dmt.de abgerufen werden. Irgendwie eine Ironie des Schicksals, dass genau an dem Abend die Erde bebte, als sich die neu gegründete Bürgerinitiative "Walle gegen Gasbohren" zu einer Versammlung traf. Hier ein Pressebericht vom 24.01.2016 aus dem Sonntags-Tipp.

 

Werner Zittel

Fracking

Energiewunder oder Umweltsünde?

Kaum eine Technologie wird so emotionsgeladen diskutiert wie Fracking, das hydraulische Aufbrechen von Gestein, um auch an die allerletzten Gas- und Ölreserven zu gelangen. Das ist nicht überraschend, denn die Ölförderung und Gasförderung durch Fracking ist nicht nur teuer, sondern außerdem gefährlich: Befürchtet werden verseuchtes Trinkwasser, Naturzerstörung und Erdbeben.

Mit dem Versuch der Bundesregierung, Fracking gesetzlich zu regeln, hat die Debatte nun erneut an Fahrt aufgenommen. Wird die Regelung dazu führen, dass Fracking in Deutschland unmöglich wird? Oder werden die Entwürfe letztendlich nichts anderes hervorbringen als eine Unterstützung dieses Förderverfahrens, wovon die großen Energiekonzerne profitieren? Der Energieexperte Werner Zittel klärt in seinem Buch über Chancen und Risiken auf, unterzieht die Förderbedingungen in Deutschland einer kritischen Untersuchung und hinterfragt die wirtschaftliche Bedeutung von Fracking.

oekom verlag, 224 Seiten, 19,95 Euro

Kann hier direkt bestellt werden.

Nach einer gefühlt ruhigen Weihnachtszeit ist jetzt wieder einiges in Bewegung um das Thema geraten, welches uns seinerzeit zur Gründung dieser Bürgerinitiative veranlasst hat.

Ein Interview, das aufzeigt wie vergangene Ereignisse rund um das Gasbohren in unserem Kreis einfach zu einer gesunden Skepsis gegenüber den Methoden der Gasförderkonzerne führen muss.

Laut der Bürgerinitiative, die sich in Verden/Walle kürzlich neu gegründet hat, wurde dort bereits ein Gründstück an die DEA zwecks Sondierungsbohrungen verkauft. Während dessen schlagen Ärzte aus dem Bereich Rotenburg aufgrund weiter erhöhter Krebszahlen und der stagnierenden Ursachenforschung Alarm!

Das Fracking-Regelungspaket soll noch vor Ostern im Bundestag auf den Weg gebracht werden. Ob unsere Forderungen und Bedenken, die wir den politischen Vertretern aller Parteien in den vergangenen Monaten zur genüge vorgetragen haben, in diesem neuen Gesetz Beachtung finden, wird sich zeigen. Vertreter der hiesigen Bürgerinitiativen haben am 18.01.2016 dem Bundestagsabgeordneten Andreas Mattfeld, in dessen Büro in Verden ein Schreiben übergeben, indem alle Risiken noch einmal deutlich aufgezeigt werden.

 

Wen es interessiert, hier noch ein (un)schönes Bild vom weltweiten Fracking-Gas-Abfackeln.