Hier ist die Mitteilung der Dea AG auf deren Webportal zu lesen. Es wird bekannt gegeben, dass das Nutzungsrecht an der Versenkbohrung Völkersen H1 aufgegeben wird. Hiermit setzt DEA nun endlich eine lange, auch von uns stets erhobene, Forderung breiter Bevölkerungskreise um.

 
Anmerkungen zur DEA-PM:
 
Dass die DEA AG die Nutzungsrechte an der Lagerstättenwasser-Verpressbohrung Völkersen H1 im Wasserschutzgebiet Panzenberg nun endgültig aufgibt, ist eine der seltenen guten Nachrichten aus dem Hause DEA. Gute Nachricht deshalb, weil hiermit eine lange erhobene Forderung, u. a. von den Bürgerinitiativen gegen Gasbohren im Landkreis Verden, umgesetzt wird.

Nun könnte man sich ob dieser guten Nachricht ja beruhigt zurücklehnen, wenn denn damit die mit der Verpressbohrung einhergehenden Risiken aus der Welt wären, was sie aber leider nicht sind, doch der Reihe nach:
Für die seinerzeitige Außerdienststellung der H1 führt DEA in der PM an, dass die „örtlichen Sorgen um das Trinkwasser im Wasserschutzgebiet Panzenberg“ ernst genommen wurden, unterstreicht mit der Rückgabe gar die Bereitschaft zu gutnachbarschaftlicher Beziehung. Wer sich etwas mit dem Werdegang der H1 beschäftigt hat, kommt ob dieser Begründung schon in’s Grübeln. Die wahren Gründe für die seinerzeitige Außerbetriebnahme sind leider nicht so edel motiviert wie DEA der Bevölkerung nun weiß machen will. 

In diesem Zusammenhang sei nur mal an die Verwendung ungeeigneter Leitungen für den Transport des Lagerstättenwassers erinnert, wodurch es zu Umweltschäden kam, was letztendlich den Rückbau des Leitungssystems bewirkte. Schon die zeitliche Korrelation zwischen beiden Sachverhalte spricht für einen anderen Grund. Das die Nutzungsrechte erst jetzt zurückgegeben wurden, ist meinem Kenntnisstand nach deshalb nicht erfolgt, weil die H1 als Backuplösung in der Hinterhand gehalten wurde.
Zwsichenzeitlich geänderte gesetzliche Rahmenbedingungen, die abgelaufene TÜV-Zulassung dürften wohl eher zu einer anderen betriebswirtschaftlichen Sichtweise geführt haben. Oder ist jetzt die anvisierte Alternative, Verpressen des gesamten bei DEA in Niedersachsen anfallenden Lagerstättenwassers in der ausgeförderten Erdgasbohrung Völkersen Nord Z3, in der Realisierungsphase? Wir als Nachbarn, mit denen DEA ja gutnachbarliche Beziehungen pflegen möchte, haben davon aber noch keine Kenntnis, somit ist das wohl nicht der Fall, auch zukünftig nicht? 

Der Hinweis in der PM, dass es während der mehrjährigen Betriebsdauer der H1 zu keinen Beeinträchtigungen der Trinkwasserqualität gekommen ist, bedeutet leider nicht, dass das auch zukünftig so der Fall sein wird. DEA hinterlässt uns mit dieser Verpressstelle, in welche rd. 300.000 m³ Lagerstättenwasser eingebracht wurden, leider ein Langzeitrisiko und schafft mit der Nord Z3 ein ganz neues. U. a. deshalb ist ein Zurücklehnen nicht möglich.

Ja, und dann scheint mir ein weiterer Sachverhalt in der PM nicht recht plausibel. Viele Nachbarn der DEA im Landkreis Verden, übrigens nicht nur dort, sind mit der Erdgasförderung, gar der Ausweitung durch neue Bohrprojekte, aus guten Gründen, nicht einverstanden. Wer gegen den Willen seiner Nachbarn handelt, stellt seine vielfach bekundete Bereitschaft zu gutnachbarschaftlichen Beziehungen in Frage, handelt konträr zu dieser. 
 
Wolfgang Marschhausen