Handelt es sich beim Fracking um eine Risikotechnologie oder nicht? Vor dem Hintergrund laufender Arbeiten an einem neuen Gesetzentwurf zum Fracking hat das Umweltbundesamt Ende Juli eine Studie veröffentlicht. Jetzt ist der Kampf um die Deutungshoheit voll im Gange: Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und die Präsidentin des Umweltbundesamts Maria Krautzberger interpretieren die Studie so, dass es für Schiefergas-Fracking in Deutschland keine Zukunft gibt. Der Hydrogeologe Uwe Dannwolf, Autor der Studie, kann das nicht nachvollziehen. Er sieht im Fracking keine Risikotechnologie, wenngleich er laut einem Bericht auf Spiegel Online durchaus Risiken ausmache, etwa am Bohrstrang oder bei Arbeiten an der Oberfläche.

Jenseits aller Deutungsfragen und Logikprobleme steht jedoch fest: Die Diskussion ums Fracking lässt die Risiken der Erdgasförderung an sich – Lagerstättenwasser, Trinkwassergefährdung, Erdbeben – weitgehend außer Acht. Ja mehr noch: So lange alle nur laut genug über Fracking streiten, kann in aller Ruhe weiter konventionell Gas gefördert werden – Quecksilber hin, Benzol her. Und ganz am Rande: Die 634seitige Studie trägt den Titel: "Umweltauswirkungen von Fracking bei der Aufsuchung und Gewinnung von Erdgas insbesondere aus Schiefergaslagerstätten". Das Fracking in Sandstein – die Förderung so genannter Tight Gas-Vorkommen – spielt keine Rolle. Doch genau die kommen in unserer Region vor.

Zur Studie des Umweltbundesamts bringt "Panorama"(ARD) heute, Donnerstag, den 4.9.2014 um 21.55 Uhr einen Beitrag.

Studie vom Bundesumweltamt

Spiegel online

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