Hunderttausende Menschen verlassen sich auf sauberes Trinkwasser aus unserer Region. Für dieses Trinkwasser bedeutet die Erdgasförderung ein potenzielles Risiko. Wir können ohne Erdgas leben, aber nicht ohne sauberes Wasser. Trinkwasserschutz muss deshalb absoluten Vorrang vor der Erdgasförderung haben.

Die bei der Erdgasförderung freigesetzten giftigen Stoffe können schwere Krankheiten verursachen. Mensch und Natur müssen vor solchen durch industrielle Nutzung verursachten Krankheitsrisiken geschützt werden. Unsere Gesundheit hat absoluten Vorrang vor (energie-)wirtschaftlichen Interessen.

Nach staatlicher Einschätzung gilt es als sehr wahrscheinlich, dass die Erdbeben und die durch sie verursachten Schäden in unserer Region Folge der Erdgasförderung sind. Schadenersatz bekommt nach dem Gesetz jedoch nur, wer das auch beweisen kann – ein in der Praxis nahezu aussichtsloses Unterfangen.

Die Natur in Marsch und Geest wird den Gewinnzielen der Förderunternehmen und ihrer Anteilseigner geopfert – zu Lasten der Allgemeinheit und nachfolgender Generationen. Es liegt in unserer Verantwortung, das zu ändern.

An das Gas in unserer Erde heranzukommen, wird für die Förderunternehmen immer schwieriger. Doch die Industrie ist erfinderisch in der Entwicklung neuer Techniken, verbunden mit neuen unkalkulierbaren Risiken – Stichwort „Fracking".

Beim Abwägen zwischen wirtschaftlichen Interessen und Umweltschutz folgen Politiker den Argumenten der Industrie und vermeintlichen Sachzwängen: Arbeitsplätze, Steuereinnahmen, Versorgungssicherheit. Mensch und Natur haben das Nachsehen. Doch wir durchschauen das Spiel – und wir haben die Wahl!