Nachdem die DEA (Deutsche Erdoel AG) am 16.10.2017 noch öffentlich gemacht hatte, ihre Nutzungsrechte an der stillgelegten Lagerstättenwasser-Versenkbohrung „Völkersen H1“ aufzugeben, soll nun die Gasförderung an einer anderen Stelle ausgeweitet werden. Laut DEA-Pressemitteilung sollte der Bevölkerung durch die Aufgabe der Versenkbohrung auch die Bereitschaft der DEA zu gutnachbarschaftlichen Beziehungen, bzw. deren "Entgegenkommen" aufgezeigt werden.

Doch nun plant die DEA nördlich der Ortschaft Verden/Scharnhorst eine neue Bohrung (Z12) neben dem seit 1998 bestehenden Förderfeld Völkersen Z4.  (Pressemitteilung vom 07.11.2017)

In unmittelbarer Nachbarschaft liegt das Wasserwerk Panzenberg...auf ein solches "Entgegenkommen" können wir gerne verzichten.

Unter anderem wurde dazu auch im Weser Kurier und der Kreiszeitung berichtet.

 

Im folgenden die Reaktion der 6 Bürgerinitiativen im Landkreis Verden in Form einer gemeinsamen Stellungnahme/Pressemitteilung:

 

BI Icons

 

 

Verdener Aller-Zeitung

Redaktion

Große Straße 1

27283 Verden

Weitere Suche nach Erdgas im Wasserschutzgebiet

Verdener Allerzeitung vom 09.11.2017

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit Pressemitteilung der DEA vom 07.11.2017, über welche Sie unter dem Titel „Weitere Suche nach Erdgas im Wasserschutzgebiet“ am 09.11.2017 berichten, lässt DEA nun also offiziell die Katze aus dem Sack und lässt die Öffentlichkeit wissen, dass sie eine weitere Erdgasbohrung im Wasserschutzgebiet Panzenberg, niederbringen will.

Es ist nicht akzeptabel, dass DEA durch eine weitere Erdgasförderbohrung in diesem sensiblen Gebiet, ein neues und damit weiteres Risikopotential schafft. Bisher ist dieses Wasserschutzgebiet nicht nur mit den Risiken der aktuellen Erdgasförderung aus der zweimal abgeteuften Bohrung Völkersen Z4 belastet, sondern auch mit dem Risiko der rd. 300.000 m³ Lagerstättenwasser, welche über die Verpressbohrung Völkersen H1 in rd.1000 m Tiefe verpresst wurden. Risiken mit Langzeitwirkung übrigens, sodass sich Schäden meistens erst viel später zeigen.

Hinzu kommt, dass Erdbeben infolge der Erdgasförderung, die zukünftig nicht weniger werden, Schäden an den Bohrungen bewirken können, sich Risse in den Gesteinsschichten ausweiten bzw. neu entstehen können und somit neue Aufstiegspfade für Schadstoffe nicht auszuschließen sind, wodurch das Grundwasser zusätzlich bedroht und nachhaltig geschädigt werden kann. Das auch lange nach Aufgabe der Erdgasförderung.

DEA beweist unseres Erachtens mit dieser im Wasserschutzgebiet Panzenberg geplanten Bohrung, dass sie ihre Geschäftsinteressen über die Interessen und den Willen des größten Teils der Bevölkerung im Landkreis Verden stellt und es in Kauf nimmt, die Trinkwasserversorgung vieler hunderttausend Menschen zu gefährden. Das so oft von DEA bemühte Interesse an gutnachbar-schaftlicher Beziehungen tritt DEA selbst mit Füßen.

DEA sollte endlich akzeptieren, dass, vor dem Hintergrund des Klimawandels, auch die Förderung und Nutzung von Erdgas ein Auslaufmodell und keine „Brückenenergie“ ist, wie es der Bevölkerung gerne weiß gemacht wird und sich dem Geschäftsfeld der erneuerbaren Energien zuwenden. Da nur liegt die Zukunft und nicht am Festhalten alter Pfründe.

Wir werden alles in unseren Möglichkeiten liegende nutzen um diese Bohrung zu verhindern und sind uns einer breiten Unterstützung aus der Bevölkerung sowie der Politik auf kommunaler, Kreis-/ und Landtagsebene sicher.

Mit freundlichen Grüßen

Im Auftrag der Bürgerinitativen

„No Fracking“ im Erdgasfeld Völkersen,

Intschede Wesermarsch ohne Bohrtürme,

Flecken Langwedel gegen Gasbohren,

BI Rote Hand Thedinghausen/Achim,

Walle gegen Gasbohren,

Lintler Geest gegen Gasbohren

Wolfgang Marschhausen, BI Flecken Langwedel gegen Gasbohren