Ort des Geschehens ist Pretzier, ein Ortsteil der Kreis- und Hansestadt Salzwedel im Altmarkkreis Salzwedel. Das dortige Erdgasunternehmen ist "Engie" (= Gaz de France).

Das ist passiert:
Nach Berichten von Anwohnern soll vor ca. zweieinhalb Monaten (Anfang September 2016) nördlich vom Ort Pretzier, hinter einem Bahnübergang direkt neben der Strasse "etwas aus der Erde heraus geblubbert sein". "Danach sind Bagger und LKW gekommen, Spüllanzen kamen zum Einsatz und haben Wasser abgepumpt, Boden wurde abgefahren".

Um es auf den Punkt zu bringen...es hat eine Havarie einer unterirdischen Erdgasrohrleitung, die zum Transport von Rohgas und Lagerstättenwasser genutzt wird, gegeben. Die giftige Flüßigkeit lief ungehindert ins Erdreich und sprudelte dann oberirdisch heraus. Ähnliches kommt uns doch aus unserem eigenen Landkreis irgendwie bekannt vor.

Diese grobe und durch die Giftstoffe im Boden auch nachhaltig wirkende Umweltverschmutzung wurde der Öffentlichkeit in diesem Ausmaß erst ca. 10 Wochen später bekannt.

Und auch nur, weil es besorgte Bürger gab, die sich mit Unterstützung von fachkundigen Menschen an die Behörden gewandt haben. So hat sich dann herausgestellt, dass der Erdgaskonzern (Engie) das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) zwar über den "Störfall" informiert hat, das LBEG aber die Weitergabe dieser wichtigen Information an den zuständigen Landkreis einfach mal "vergessen" hat. "Engie" hat den Landkreis auch nicht rechtzeitig informiert. Wie kann so etwas angehen, das fragt man sich wohl nicht nur in Pretzier!?!

"Vertuschung" oder vielleicht "Unvermögen", das LBEG muss sich erklären. Die dortige Bürgerinitiative fordert nun den Entzug der Betriebserlaubnis für das Unternehmen "Engie".

Also...Augen auf beim Spaziergang durch unsere schöne Natur.

Das beste "Frühwarnsystem", das hat sich leider in der Vergangenheit auch hier bei uns in Sachen Umweltskandale bewährt, sind immer noch wir Bürgerinnen und Bürger...

Hier ein kurzer Filmbeitrag des MDR zum Thema.