Pressemitteilung der Bürgerinitiativen im Landkreis Verden vom 19.10.2020

Wintershall Dea gibt die Aufsuchungserlaubnisse für die Felder „Unterweser“ und „Werder“ zurück

Mit Erleichterung nehmen die Bürgerinitiativen gegen Gasbohren im Landkreis Verden zur Kenntnis, dass Wintershall Dea die Aufsuchungserlaubnisse für die Felder „Unterweser“ und „Werder“ vorzeitig zurückgibt.

Es zeigt sich, dass der Widerstand der Bürgerinitiativen gemeinsam mit den Mitbürgerinnen und Mitbürgern gegen die Erdgasförderung etwas erreichen kann.

Wenn sich also bei dieser eigentlich guten Nachricht aus dem Hause Wintershall Dea trotzdem keine rechte Freude einstellen will, so aus folgenden Gründen:

  1. Die Rückgabe der Erlaubnisse bedeutet nicht, dass von diesen Flächen aus definitiv und für immer keine Erdgasförderung mehr erfolgen wird. Fakt ist, dass andere Unternehmen sich nunmehr und weiterhin, um eine Lizenz zur Aufsuchung von Kohlenwasserstoffen auf diesen Flächen bewerben können.

 

  1. In der Pressemitteilung von Wintershall Dea heißt es: […] Die Förderung von Wintershall Dea in Deutschland konzentriert sich auf drei Kern-Assets: die Erdölproduktion Mittelplate in Schleswig-Holstein, die Erdgasproduktion im Kreis Verden (Niedersachsen) […]. 

Das lässt nur den Schluss zu, dass Wintershall Dea die Erdgasproduktion im Landkreis Verden weiterhin auf dem hohen Niveau wie heute hält und zu erwartende  Förderrückgänge durch die Erschließung weiterer Gebiete im LK VER, wie z. B. das Erlaubnisfeld „Verden Verkleinerung“ ausgleicht. Warum sonst hat  Wintershall Dea die Erlaubnis für dieses Feld nicht in gleichem Zusammenhang zurückgegeben?

Damit wird deutlich, Wintershall Dea beutet weiterhin die fossilen Energien aus und nimmt damit die hiermit verbunden Risiken für Mensch und Umwelt bewusst in Kauf. Eine konsequente und nachhaltige Änderung der Unternehmensstrategie ist nicht in Sicht.

Der Sachverhalt, dass Wintershall Dea die Ölbohrinsel „Mittelplate“ seit kurzem mit zertifiziertem Strom aus 100% erneuerbaren Energien betreibt und dieses auch bei allen anderen Förderstandorten ab 2021 tun will, wirkt  in dem Zusammenhang als reiner Hohn.

Die Bürgerinitiativen gegen die Erdgasförderung werden auch weiterhin eine Einstellung der Erdgasförderung noch vor 2035 in unserer Region fordern und sich ebenso für eine verursacherbezogene Regulierung der hierdurch hervorgerufenen Gesundheits-/Umweltschäden, auch nach Einstellung der Erdgasförderung, einsetzen.

Die Bürgerinitiativen gegen Gasbohren im Landkreis Verden

 

BI “No Fracking” im Erdgasfeld Völkersen

BI Intschede Wesermarsch ohne Bohrtürme

BI Flecken Langwedel gegen Gasbohren

BI Walle gegen GasBohren

BI Rote Hand Thedinghausen/Achim

BI Lintler Geest gegen Gasbohren

BI NoGas BIx Bassen Oyten

 

 

 

 

 

Ergänzende Info (war nicht Bestandteil der PM)

Lage des Erlaubnisfeldes Verden Verkleinerung?

 

 

W.M. 21.10.2020