Das LBEG reagiert in einer Pressemeldung auf die Forderung, die Messergebnisse der Quecksilberbelastung an Erdgasförderstellen offen zu legen. Überraschend ist, dass nur an einer Stelle überhaupt ein erhöhter Wert festgestellt wurde. Bei den anderen Messungen seien keine kritischen Quecksilberbelastungen gemessen worden. Das verwundert, hatte doch der Erste Kreisrat des Landkreis Rotenburg, Torsten Lühring, noch von besorgniserregenden Ergebnissen gesprochen, nachdem ihm die Messergebnisse des LBEG endlich vorlagen. Gibt es also eigentlich gar kein Problem? Davon kann keine Rede sein, denn der Naturschutzbund NABU hat bei eigenen Messungen in der Umgebung von zwei Bohrplätzen bei Söhlingen 40- bis 70-fach überhöhte Quecksilberwerte nachgewiesen. Und auch das LBEG sieht offenbar Handlungsbedarf: In seiner Pressemeldung teilt das Amt mit, dass es „gemeinsam mit den anderen beteiligten Stellen eine Lösung für die Quecksilberproblematik der Erdgasförderung auf der Grundlage einer vollständigen Datengrundlage“ erarbeiten wolle. Mit anderen Worten: Erstens gibt es eine Quecksilberproblematik und zweitens existiert keine vollständige Datengrundlage. Es gibt also einiges nachzuholen. Der NABU hat da bereits konkrete Vorstellungen: Die Begehung aller Bohrplätze, umfangreiche Messungen und öffentliche Infoveranstaltungen unter Beteiligung unabhängiger Experten.

Mehr Infos vom NABU gibt es hier.