Während die Bundesregierung kurz vor einer Entscheidung zur gesetzlichen Regelung des Fracking steht, gerät einer der wichtigen Befürworter dieser Technologie ins Zwielicht. Uwe Dannwolf, Leiter der neuesten Studie des Umweltbundesamts (UBA) zu den Risiken des Fracking, hatte vor laufender Kamera erklärt, er halte die Risiken „sicherlich“ für beherrschbar. Und genau so will er auch die Studie verstanden wissen – zum Erstaunen der Umweltbundesministerin Barbara Hendricks und der Chefin des UBA Maria Krautzberger. Letztere stellt fest: "Fracking ist und bleibt, so sagen wir, eine Risikotechnologie."

Jetzt haben Recherchen des WDR Interessantes über Uwe Dannwolf ergeben, wie der Deutschlandfunk berichtet: Bevor er seine Firma RiskCom gründete, arbeitete er für ein Zulieferunternehmen der Öl- und Gasindustrie, deren größter Kunde ausgerechnet ExxonMobil ist. Und: Für das UBA-Gutachten suchte sich Dannwolf vier Experten, die bereits an einem von Exxon in Auftrag gegebenen und finanzierten Fracking-Gutachten beteiligt waren. Doch damit nicht genug: Es scheinen auch Zweifel an Dannwolfs wissenschaftlicher Expertise angebracht, wie eine Überprüfung seiner Publikationen ergab.

Fazit: Der Versuch, die Debatte um das Fracking mit der UBA-Studie im Sinne der Befürworter zu beenden, ist damit gescheitert. Die Aufdeckung ist erneut gründlich arbeitenden Journalisten zu verdanken – und der Aufmerksamkeit, die das Thema nicht zuletzt durch die Arbeit der wachsenden Zahl von Bürgerinitiativen genießt.

Zum Thema berichtet Monitor heute, Donnerstag, den 2.10.2014, um 21.45 Uhr (ARD)