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Rechtliche Rahmenbedingungen

Erlauben zur Zeit fast alle Fördermethoden. So können aktuell weiterhin Bohrungen in oder unter Trinkwasserschutzgebieten genehmigt werden.

Rotenburger Rinne

Grundwasserreservoir in 300 m Tiefe, aus dem ein weites Gebiet, zu einem Drittel auch Bremen, sein Trinkwasser bezieht. Drei Bohrungen gehen direkt durch dieses Trinkwasserarsenal. Bis 2012 wurden hier bereits rund 287.000 Kubikmeter giftiges Lagerstättenwasser in die Tiefe von ca. 1.000m verpresst. Gefahren der Verunreinigung des Trinkwassers bestehen durch Bohrunfälle, undichte Leitungen sowie Erdbeben. (s. Störfälle)

Störfälle (Beispiele)

Im Zusammenhang mit der Erdgasförderung traten allein 2012 bis 2014 Unfälle auf: Quecksilberbelastung an Erdgasförderplätzen - das LBEG ermittelt nach einer Anzeige des NABU aufgrund erhöhter Werte und leitet Untersuchungen ein. Verdacht auf Säureaustritt bei Fackelarbeiten - die Staatsanwaltschaft ermittelt. Lagerstättenwasser tritt beim Transport zur Verpressstelle auf öffentlicher Straße aus einem LKW-Tank aus. Aufgrund undichter Schweißnähte der Rohre gelangt Lagerstättenwasser ins Erdreich - Kontamination des Bodens. Immer wieder gibt es Erdstöße und Erdbeben (wie am 05.11. 2013 in Völkersen-Langwedel mit einer Stärke von 2,9. Bestehender Verdacht auf Durchlässigkeit der Zementierung an Verpressbohrstelle (Desintegrität des Ringraums), sodass Lagerstättenwasser ins Erdreich austreten kann. Notwendige Stilllegung von 22 km Rohrleitungen für Lagerstättenwasser aus der Erdöl- und Erdgasförderung aufgrund der Verwendung ungeeigneter Rohrmaterialien.

Schiefergas / Shale Gas

Erdgas, welches in Tonsteinen gespeichert ist und nur mit unkonventionellen Methoden (Fracking) gefördert werden kann. In Deutschland ist diese Förderung sehr umstritten und wird noch nicht praktiziert; die USA erleben derzeit durch diese extrem umweltschädigende Förderpraxis einen wirtschaftlichen Boom und machen sich somit unabhängig vom Erdöl anderer Staaten - aber ungeachtet ihrer Natur, Umwelt und der Menschen, die in diesem Raum arbeiten und leben.

Unkonventionelle Fördermethoden

Gas, das in unterschiedlichsten Materialien gebunden ist, strömt bei einer Bohrung nicht von selbst aus. Das Gestein, z.B. in Schiefer- gestein oder Sandsteinformationen, muss aufgebrochen, also gefrackt werden (s. Fracking). Diese Gesteinsschichten sind häufig in geringen Tiefen (800 bis 1200m) zu finden.

Verpressen

Beim Gasfördern mit an die Oberfläche gelangtes Lagerstättenwasser, welches hierzulande bisher aus Tiefen von 4000-5000 Metern Tiefe geholt Wird, wird bisher nur in einer Tiefe von etwa 1.000 m, also dem Grundwasser näher, im Erdboden verpresst. In Völkersen soll nach Planungen der RWE Dea der erste Versuch unternommen werden, das Lagerstättenwasser wieder in 4.000-5.000 m Tiefe zu verpressen. Unabhängige Studien/ Gutachten zu den Risiken und Gefahren des Verfahrens gibt es nicht.

Völkersen

Mit dem Erdgasfeld Völkersen betreibt die RWE Dea das produktionsstärkste Erdgasfeld Deutschlands. In der Spitze produziert der Förderbetrieb bis zu 7 Millionen Kubikmeter Erdgas pro Tag. In diesem Fördergebiet ist es u.a. auch zu Kontaminierungen von Böden gekommen sowie zu verstärkten seismischen Aktivitäten (s. Erdbeben).