Bewertung: 4 / 5

Stern aktivStern aktivStern aktivStern aktivStern inaktiv
 

Beitragsseiten

 

Claims (dt.: Ansprüche)

=Aufsuchungserlaubnis

Wenn ein Unternehmen Gas fördern möchte, braucht es zunächst eine Erlaubnis für ein bestimmtes Gebiet. Damit sichert es sich erst einmal nur die Erkundungsrechte. Unter Tage erstreckt sich ein sogenanntes Erlaubnisfeld theoretisch bis zum Erdmittelpunkt. Durch die Genehmigung der Aufsuchung findet zunächst nur ein Gebietsschutz statt. Jede Probebohrung oder Förderung muss separat beantragt werden. In Niedersachsen ist für die Erteilung von Erlaubnisfeldern und für weitere Genehmigungen das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) zuständig. -› RWE Dea hat die Erkundungsrechte für das „Aufsuchungsgebiet Werder". Dieses erstreckt sich vom Großraum Achim bis nach Riede.

Chemikalien

Die beim Frack-Vorgang verwendeten Chemikalien geben die jeweiligen Energiekonzerne (RWE Dea, Exxon Mobil etc.) nicht offiziell preis. Zu den gängigsten Chemikalien zählen in diesem Zusammenhang Kaliumchlorid, lsopropanol, Zitronensäure, Boratsalze, Dimethylformadid (Amid der Ameisensäure) und Glutardialdehyd. Diese Zusätze werden benötigt, um die Anlagen vor Korrosion zu schützen und Bakterien abzutöten. Darüber hinaus dienen sie als Schmier- und Verflüssigungsmittel. Nach Recherchen der BI Völkersen identifiziert: LGC-Vl, BA-4OL, Biocide wie BE-6. In der Sendung Monitor wurde eine Liste der beim Fracking eingesetzten teilweise hochtoxischen Chemikalien veröffentlicht. Danach enthält die Frac-Flüssigkeit krebserregende, hormonverändernde und stark wassergefährdende Toxine: Tetramethylammoniumchlorid, Pertroleumdestillate, Octylphenol und Biozide aus der Gruppe der Isothiazolinone.

Daverden Z1

Name des von RWE Dea geplanten neuen Bohrvorhabens im Landkreis Verden. Das Bohrziel befindet sich in ca. 5000 m Tiefe unter der Daverdener Marsch. Aufgrund dieser Vorhaben gründeten sich die Bürgerinitiativen lntschede und Langwedel. Sie erreichten, dass bisher kein Eigentümer bereit ist, sein Land für einen Bohrplatz zur Verfügung zu stellen.

Emissionen

Entstehen beim Abfackeln von Erdgas. Es wird bisher keinerlei Kontrolle verlangt. Somit sind auch keine Werte der Öffentlichkeit zugänglich.

Entsorgung

Eine umweltverträgliche Entsorgung des bei der Art von Gasförderung anfallenden Lagerstättenwassers findet bisher nicht statt (s. Lagerstättenwasser)

Energieunternehmen

In der Bundesrepublik Deutschland fördern vornehmlich folgende Konzerne Erdgas: RWE Dea, Exxon Mobil, Wintershall, GDF Suez. Aktuell drängen vermehrt bisher unbekannte internationale lnvestorenfirmen auf den Markt um die noch bestehenden Erdgasvorkommen auszubeuten. So sicherte sich z.B. „Blue Mountain" oder das in den USA als Fracking-Konzern bekannte „Kimmeridge Energy"-Unternehmen Erlaubnisfelder in Deutschland.

Erdbeben

Jeder Frack-Vorgang verursacht in 5000 Metern Tiefe ein Erdbeben, welches etwa einer Stärke 3,5 entspricht. Allein die Förderung von Erdgas und die Verpressung von Lagerstättenwasser führen jedoch schon zu Veränderungen im Untergrund, welche seismische Aktivitäten hervorrufen können. An der Oberfläche sind in Zusammenhang mit der Gasförderung in den Fördergebietsregionen bisher Stärken bis zu Magnitude 4,5 zu verzeichnen. ln allen Förderregionen erlebt die Bevölkerung Erdstöße. Obwohl ein Zusammenhang mit der Gasförderung nahezu unbestritten ist, müssen aufgrund der Erdstöße angefallene Gebäudeschäden (z.B. Risse im Mauerwerk) bisher im Regelfall vom Eigentümer getragen werden. (s. Beweislastumkehr).